Rügen kennt und liebt jeder. Diese große und schöne Insel war und ist die "Urlaubs-und Erlebnisinsel" in Deutschland. Die Küste Rügens ist durch zahlreiche Meeresbuchten und Lagunen sowie vorspringende Halbinseln und Landzungen stark gegliedert.
Neben den insgesamt 60 km feinen Sandstränden bietet Deutschlands größte Insel mit den Nationalparks eine landschaftliche Vielfalt, sowie ein großes Angebot an Kultur und Unterhaltung.
Um 1870 wurden 80 Badegäste im Jahr gezählt. In Binz und in anderen Badeorten an der Ostseeküste entstanden Ende des 19. Jahrhunderts keine großen Hotels, sondern Logierhäuser im Villenstil, der sogenannten Bäderarchitektur. Heute ist Binz das größte Seebad auf der Insel und für seine prächtige Bäderarchitektur, das Jagdschloss Granitz, den Koloss von Prora, den feinen Sandstrand und die umgebende Natur bekannt.
Leider hat sich Binz mittlerweile zur Ferienstadt gewandelt und wird sich auch noch weiterhin vergrößern. Der Ort ist mit ETW und Hotelanlagen eng bebaut, schön ist eigentlich nur die erste Reihe der Promenade.
In Prora, unweit von Binz, stehen direkt an der Ostseeküste riesige alte Häuserblocks, die Reste, des ehemaligen KdF-Seebades aus dem Jahr 1936. Hier sollte eine riesige, 5km-lange Hotelanlage für ca. 20.000 Menschen entstehen. Die Planungen damals sahen vor, für die Unterbringung der Urlauber acht jeweils 550 Meter lange, sechsgeschossige, völlig gleichartige Häuserblocks mit insgesamt 10.000 Gästezimmern zu errichten. Durch diese langgestreckte, über etwa fünf Kilometer entlang der Küstenlinie reichende Bauweise sollte erreicht werden, dass alle Zimmer Meerblick hatten, während die Flure zur Landseite hin gelegen waren. Die geplante Ausstattung der nur 2,25 m × 4,75 m großen Zimmer, war an heutigen Maßstäben gemessen recht karg: zwei Betten, eine Sitzecke, ein Schrank und ein Handwaschbecken. Weitere sanitäre Einrichtungen fanden sich jeweils in den landwärts gerichteten Treppenhäusern der Blocks. Zur Fertigstellung ist es aber damals nicht gekommen, es waren wohl andere Aktivitäten wichtiger.
Ein kleines Museum zeigt Modelle der Anlage und Gegenstände der wechselnden Zeitgeschichte.
Dieser riesige Komplett wurde schon mehrmals umgebaut und ist nun in Händen von Investmentfirmen, die in den Häuserblocks nun ETW und Hotels unterbringen wollen. Auf mich wirkt diese riesige Wohnanlage eher abschreckend.
Am ehemaligen russischen Fährhafen Mukran und jetzigen Industriehafen von Sassnitz vorbei, fuhr ich in den alten Stadthafen von Sassnitz. Hier hat sich seit meinem Besuch von 1993 sehr viel verändert. Die gesamte Fischfangflotte ist weg (wohin?), dafür gibt es schöne Bootsliegeplätze und Restaurants mit guten Essenangeboten. Lachsnudeln, richtig lecker.
Am Hafen gab es noch ein kleines Museum, zur Besichtigung ein altes U-Boot und Mitsegelangebote auf alten und neuen Booten.
Weiter fuhr ich durch einen Buchenwald zum National Park Jasmund. Vom großen Parkplatz kann man mit Bus oder zu Fuß zum Königsstuhl gelangen. Ich lief die 2 km zum Besucher-Zentrum Königsstuhl durch eine wunderschönen Wald mit Seen und Tümpeln. Das Besucherzentrum bietet eine interessante Erlebnis-Ausstellung mit einer Multimedia-Zeitreise in die Geschichte und in die Natur und Tierwelt von Rügen. Aber zuerst ging ich zu den bekannten Kreidefelsen. Von einer kleinen Terrasse kann man auf die weißen Kreideklippen sehen, die sich von der blauen Ostsee und dem grünen Wald empor strecken. Leider sind einige dieser Kreideklippen in den letzten Jahren ins Meer hinab gerutscht und sind nur noch auf Bildern von David Kaspar Friedrich zu bewundern.
Nach Eiskaffee und Besichtigung des Mammutbaums ging ich wieder zurück zum Parkplatz und fuhr weiter über Glowe und über die Landenge zwischen der Ostsee und Bodden durch das Seebad Juliusruh und Altenkirchen nach Putgarten, zum Kap Arkona.
Auf dem Kap Arkona stehen zwei bekannte Leuchttürme, einer davon von dem bekannten preußischen Architekten und Baumeister Karl Friedrich Schinkel. Nach seinen Plänen wurde hier 1827 der rechteckigen Leuchtturm gebaut. Das daneben stehende Leuchtfeuer löste 1902 den Schinkelturm ab. Wegen der strategischen Lage war das Kap Arkona auch ein idealer Standort für militärische Einrichtungen. Ein ehemaliger Marineführerbunker mit Museum kann besichtigt werden.
Der Rückweg führte mich in das kleine Ostseebad Breege, ein kleiner gemütlicher Hafen, wo ich mir einen sehr guten Lachs schmecken ließ. Einfach Super! Hier war natürlich auch Hauptsaison und viele Leute waren unterwegs, aber hier in Breege könnte ich mir eine ruhigen und erholsamen Aufenthalt gut vorstellen.
Die Fahrt führte mich über Sagard und Lietzow, vorbei an der Seebühne Ralswiek mit den Störtebeker Festspielen und zurück in das Hotel nach Bergen.
Das war eine sehr schöne Fahrt durch Rügen, die Abendsonne über dem Jasmunder Bodden beleuchte die Wiesen, Felder und Alleen. Eine ganz friedliche und ruhige Stimmung.
Bis bald - Ecki Ostseewellen 2016 Hiddensee -->