Laßt euch mitnehmen zu einem kleinen Rundflug durch Esslingen, die alte und schöne Stadt am Neckar.
Erstmals im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt war Esslingen seit 1181 Freie Reichsstadt. 1803 verlor die Stadt ihre Unabhängigkeit und wurde in das Herzogtum Württemberg eingegliedert. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und prägte das Bild der Stadt.
Die Maille ist ein beliebter Park im Zentrum von Esslingen, er liegt zwischen den Neckarkanälen und wird von der Inneren Brücke überspannt. Die Innere Brücke, die mit ursprünglich elf Bögen über die beiden Fluss-Kanäle und die Maille führte, wurde 1286 errichtet und ist damit die zweitälteste Brücke Deutschlands. Sie gehört zu den herausragenden Bauwerken ihrer Zeit. Sie ermöglichte den sicheren Flussübergang - für die Bürger genauso wie für die Reisenden. Auf den drei Brückenpfeilern stehen drei kleine Brückenhäuschen aus dem 18. Jahrhundert.
Der Postmichel-Brunnen, das alte Rathaus und der Marktplatz mit seine schönen Häusern liegen im Zentrum von Esslingen. Der Marktplatz ist als einziger Platz in der Altstadt von Esslingen nicht historisch. Bis 1811 war der Platz mit dem Katharinenspital überbaut, dem ersten Krankenhaus der Stadt. Danach hatte er noch lange den Namen Spitalplatz. Heute ist der Marktplatz ein Ort, wo man gerne feiert. Jährlich findet dort das Bürgerfest, das Zwiebelfest und der Esslinger Mittelaltermarkt & Weihnachtsmarkt statt.
Hier neben der Stadtkirche in einem ehemaligen Pfleghof (=Wirtschaftshof eines Klosters) gründete Georg Christian von Kessler, nach jahrelanger Mitarbeit bei Veuve Clicquot in der Champangne, 1826 sein eigenes Unternehmen, die heutige älteste Sektkellerei Deutschlands. Sehr beeindruckend ist das große Fachwerkgebäude, dem Firmensitz der Sektkellerei Kessler. Leider werden in den Coronazeiten keine Kellerführungen angeboten, sehenswert wären sie sicher.
Esslingen war eine Stadt mit vielen Handwerksbetrieben und man hatte zu Beginn der Industrialisierung einen hohen Bedarf an Energie, die man damals als Wasserkraft aus dem Neckar bekam. Einige große Wasserräder sind am Neckar noch in Betrieb als Zeichen dieser beginnenden lebhaften Zeit.
Die evangelische Stadtkirche St. Dionys in Esslingen ist eine Kirche aus der Zeit der Gotik, die aber bereits 700 n. Chr. mit den ersten Kirchenbau, einer St.-Vitalis-Kirche bebaut war. Im Laufe der vielen Jahrhunderte wurde die Kirche erweitert und im 12. Jahrhundert neu gebaut. Im "Keller" der Stadtkirche wurde nach der Freilegung der Grundmauern ein Archäologisches Museum eingerichtet, das Teile der alten Fundamente, Grabplatten, Schmuck und Knochenreste zeigt.
In der Kirche stand in der Nähe des Taufsteins eine Tafel mit vielen handgeschriebenen (Kinder)-Gebeten. Diese Wünsche brachten mich zum Nachdenken.
Rund um die einstige Fabrikantenvilla Merkel, die heute ein renommiertes Museum für moderne Kunst beherbergt, erstreckt sich ein englischer Landschaftspark mit prächtigem, altem Baumbestand: der Merkelpark Esslingen.
Laßt euch von Corona nicht abhalten in die nähere Umgebung zu gehen (natürlich mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen) und entdeckt eure Stadt/Dorf nochmals, es gibt noch so viel zusehen.
Bleibt gesund
und bis bald - Ecki