Die Fahrt von Ronda zurück nach Malaga durch das bergige Hinterland war schon ein Teil der Rückreise. Gern wäre ich noch ein paar Tage geblieben, aber der Termin für die Autorückgabe stand fest. Die Rückgabe war schnell erledigt und ein Taxi brachte mich zu meiner neuen Ferienwohnung. Die gut ausgestattete und saubere Wohnung lag nahe der ersten Wohnung, so daß ich die Umgebung mit den wichtigen Geschäften bereits kannte.
Spanien war/Ist leider auch von den Coronainfektionen betroffen, besonders Teneriffa und Madrid sorgten im Februar und Anfang März mit den hohen Zahlen der Infizierten für einige Nervosität. Im internet waren keine detaillierten Infos über die Coronakrise in Malaga zu lesen. Sowohl in Ronda und noch mehr in Malaga habe ich auf Abstand vor großen Menschenansammlungen geachtet und in Supermärkten mich mit einer Schutzmaske ausgerüstet. Diese Schutzmasken hatte ich im Januar bei Amazon gekauft und einige davon nach Spanien mitgenommen. In dieser Woche waren auch deutlich weniger Menschen in der Stadt unterwegs, die langen Warteschlangen vor den Museen waren verschwunden.
Das Wetter war nach wie vor sehr schön und meine Stadtspaziergänge machten viel Spass.
In Malaga gibt es eine Unzahl von den verschiedensten Museen, besonders aber das Picasso-Museum und das Carmen-Thyssen-Museum wollte ich besuchen.
Das Museo Carmen Thyssen wurde 2011 eröffnet. Das Museum befindet sich im Palacio Villalon in der Altstadt von Málaga. Die Ausstellung legt ihren Schwerpunkt auf die spanische Malerei des 19. Jahrhunderts.
Das Picasso-Museum Málaga befindet sich im Buenavista-Palast, einem typischen Stadtpalast der Renaissance in Andalusien. Die ständige Ausstellung umfasst eine Auswahl an Werken aus der Privatsammlung zweier Familienangehöriger, Christine Ruiz-Picasso und Bernard Ruiz-Picasso. Die über 200 Werke der Sammlung zeigen die unterschiedlichen Stile, Materialien und Techniken, derer sich der geniale Künstler bediente. Darüber hinaus werden mit Picasso in Zusammenhang stehende Sonderausstellungen und weiter kulturelle Aktivitäten veranstaltet.
Das Museum war ein ausdrücklicher Wunsch von Pablo Picasso: Sein Werk sollte auch in seiner Heimatstadt zu sehen sein.
Die Alcazaba von Málaga wurde in den Jahren 1057 bis 1063 auf den Grundmauern einer phönizischen Palastanlage erbaut. Sie nutzt den vorhandenen Hügel und besteht aus dem äußeren Ring und der inneren Palastanlage. Die militärische Bedeutung machten die Alcazaba zu einem der bedeutendsten erhaltenen muslimischen Werke in Spanien. Die Alcazaba war die Residenz arabischer Herrscher und ist eins der Wahrzeichen der Stadt.
Über kleine Wege mit Kopfsteinpflaster und Treppen führte der sanfte Aufstieg vorbei am römischen Theater und durch Grünanlagen und Parks. Die Orangen-und Jasminbäume und verströmten einen feinen Duft. Sie befanden sich in den üppigen Palastgärten und idyllischen, gefliesten Innenhöfen, in denen Licht und Schatten miteinander spielten. Zahlreiche Gänge und Torbögen verbanden die rechteckigen Höfe mit den Gartenanlagen und kleinen Teichen.
Die strategische Lage oberhalb der Stadt war ideal und während des Rundgangs bot sich oft ein atemberaubender Blick über die Bucht, den neu gestalteten Hafen von Málaga und die Stadt.
Unweit der Markthalle befand sich das kleine Volkskundemuseum Museo de Artes in einem ehemaligen Gasthaus aus dem 17. Jahrhundert. Das Haus mit dem begrünten Patio ist sehr schön hergerichtet und das Museum ist liebevoll mit geschichtsträchtigen Dingen eingerichtet.
Auf 2 Etagen rund um einen malerischen Innenhof gibt es thematisch geordnet vieles aus dem früheren Leben in Malaga und Umgebung zu entdecken: Töpferei, Ölmühle, Bäckerei, Schmiede, Weinpresse, Fischfang, einen historischen Feuerwehrwagen und vieles mehr. Ein Sammelsurium von Alltagsgegenständen und nachgestalteten Wohn-und Arbeitsräumen. Ich habe das Museum als einen Ort der Ruhe erlebt, hier konnte ich gut in das Leben der Vergangenheit eintauchen!
Malaga hat mehrere schöne Parkanlagen. Eine davon liegt zwischen der Altstadt und dem Hafen. Viele tropische Bäume, Brunnenanlagen und bequeme Bänke luden zu eine kurze Rast mit Erfrischung ein. Dabei konnte ich den Tauben und Papageien beim gemeinsamen "Körner-suchen" zusehen.
Den Hafen und den daneben liegenden breiten Strand habe ich öfters besucht. Die gegrillten Fische aus dem rustikalen Boots-Grill schmeckten gut und der Blick in die Sonne und Wellen waren einfach traumhaft.
Am Pier und den mit Palmen gesäumten Boulevard luden vielen Lokale und Geschäften zum Essen, Shoppen und Stöbern ein. Man konnte aber auch mit Blick auf Hafen und die Hausberge von Malaga nur sitzen und schauen und dabei ein Gläschen Wein trinken.
Eine sehr schöne Reise ging zu Ende, die letzte Woche mit etwas Unbehagen und Nervosität. Die aktuellen Meldungen im Internet bezüglich der Corona-Ausbreitung wurden immer dramatischer. Mein Rückflug am Sonntag war bestätigt, es war mit keinen Behinderungen zu rechnen. Aber es war doch eine angespannte Situation. Ab Samstag wurden in Malaga fast alle Geschäfte, Lokale und öffentliche Einrichtungen geschlossen, nur Supermärkte und Apotheken waren noch geöffnet. Malaga wurde über Nacht zu eine Geisterstadt.
Ich war sehr froh, daß mich am Sonntagmorgen ein Taxi zum Flughafen brachte und ich pünktlich und mit Maske auf der Nase einchecken und heimfliegen konnte.
Ich war zumindest in den beiden letzten Wochen vorsichtig und versuchte Menschenansammlungen aus dem Weg zu gehen, was natürlich nicht immer möglich war. Deshalb habe ich mich daheim in eine selbst auferlegte Quarantäne versetzt und gehofft, daß ich keinen Virus aufgeschnappt habe, was sich - Gott sei Dank - auch bestätigt hat.
Bleibt Alle gesund und munter
Bis bald - Ecki