Das nächste Ziel war das Ardeche Tal, dort befindet sich eine prähistorische Höhle mit einmalig schönen Zeichnungen und Bildern.
Bekannt ist das Ardeche Tal für sein großes Felsentor, das sich über den Fluß spannt. Bei Kanuten und Paddlern ist dieses Tal auch sehr beliebt.
Vor 20 Jahren entdeckten Höhlenforscher in der Schlucht der Ardèche Felsmalereien, die alles übersteigen, was bisher in Europa gefunden wurde: 425 Tierdarstellungen bevölkern die Wände der Chauvet-Grotte: Löwen, Bisons, Wollnashörner, Mammuts, Höhlenbären.
Die Fresken sind 36.000 Jahre alt und zählen zu den frühesten und ausgefeiltesten Höhlenmalereien der Welt. Die Techniken der steinzeitlichen Künstler, ihr routinierter Umgang mit Farben und die Komposition der Bilder widerlegen die bisherige Lehrmeinung, dass sich prähistorische Kunst nur sehr langsam und linear entwickelt habe. Die Darstellungen liefern auch neue Erkenntnisse über längst ausgestorbene Tiere wie den Höhlenbären und den Höhlenlöwen.
Die Chauvet-Höhle befindet sich im Flusstal der Ardèche in Südfrankreich, nahe der kleinen Stadt Vallon-Pont-d'Arc. Bisher wurden über 400 Wandbilder mit gemalten und geritzten Tier- und Symbolzeichnungen erfasst. Die Gesamtfläche der Höhle ist nach Angaben der UNESCO rund 8.500 Quadratmeter groß. Die Höhle umfasst vier große Säle von zwölf bis 17 Metern Höhe. Der größte Saal misst fast 40 mal 60 Meter.
Durch einen Steinabbruch vor rund 22.000 Jahren wurde der Eingang der Höhle fast vollkommen verschüttet. Dadurch konnte die Höhle nur noch von Kleintieren betreten werden. Die Temperatur im Inneren der Höhle betrug das ganze Jahr über konstant 13 Grad Celsius – so blieben die Tropfsteine, der Boden und die Höhlenmalereien über diesen langen Zeitraum erhalten. Die Original-Höhle ist nur für ausgewählte Wissenschaftler zugänglich.
Im April 2015 wurde in drei Kilometer Entfernung von der Original-Grotte ein detailgetreuer Nachbau der Höhle und ein Besucherzentrum eingerichtet. Nun kann man, relativ bequem, diese Nachbildungshöhle besuchen, leider nur innerhalb einer Gruppe und einem Audioguide in deutscher Sprache. Für einen optimalen Empfang musste man innerhalb der Höhle an bestimmten Punkten stehen, die Gruppe mit dem Guide stand aber woanders oder/und der Guide deutete auf andere Bilder, als das Audio-System erklärte. Sehr schade, ich hätte gern diese Höhle allein oder einer deutlich kleineren Gruppe besucht, so war es leider nicht der ganz große Genuss. Leider war auch das fotografieren nicht erlaubt. Als notwendige Ergänzung zu dieser Führung kaufte ich mir ein Buch mit vielen ausgezeichneten Bildern, sowie einer ausführlichen Beschreibung der Entstehung dieser Museums-Höhle.
Im benachbarten Besucherzentrum kann man die prähistorische Welt in der Aurignacian erkunden. Die Aurignacien ist die älteste archäologische Kultur des europäischen Jungpaläolithikums, die zeitgleich mit der Ausbreitung des anatomisch modernen Menschen (Homo Sapiens) in weiten Teilen Europa stattfand.
Es bietet einen Einblick in das tägliche Leben der Menschen, die die Meisterwerke von Chauvet geschaffen haben. Hier gab es Informationen über die damalige Umwelt und das Klima sowie weitere Beispiele ihrer technischen und künstlerischen Fähigkeiten.
Es gibt auch eine detaillierte Homepage ( explore-cave or La Grotte Chauvet-Pont d'Arc ) mit einem virtuellen Höhlenrundgang der original Chauvet Höhle. Dieser funktioniert aber leider nur in französischer Sprache, sehr, sehr schade!!!
Die Rückfahrt war ein weites Stück, es zog sich von Lyon bis zur deutschen Grenze ganz schön in die Länge. Offenburg war dann schnell erreicht. Das kleine badische Weindorf Durbach kenne ich schon von den beiden letzen Jahren. Diesmal hatte ich eine kleines Apartment bei einer netten Winzerfamilie inmitten von Obstbäumen und Weinbergen.
Die Aussicht war phantastisch, die Lokale noch genauso einladend und schmackhaft wie im letzten Jahr. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Offenburg, Gengenbach und Oberkirch sind schöne Orte, die ich immer wieder gern besuche.
Straßburg ist die Hauptstadt der Region und auch offizieller Sitz des Europäischen Parlaments. Die Stadt liegt an der Grenze zu Deutschland und verbindet mit ihrer Kultur und Architektur deutsche und französische Einflüsse.
Ein Tagestrip führte mich in die schöne alte Stadt. Das Münster und "Petit France", das ehemalige Viertel der Fischer, Gerber und Müller sind bedeutende Sehenswürdigkeiten. Dicht an dicht drängen sich bunte Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Ein weiter Ausflug führte mich nach Colmar, eine Kleinstadt zum Verlieben. Colmar ist eine Stadt im Elsass, an der Grenze zu Deutschland. Das Altstadtbild ist von Kopfsteinpflasterstraßen und Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter und der Renaissance geprägt. Die Stadt liegt an der Elsässer Weinstraße, die für Riesling und Gewürztraminer aus der Region bekannt ist.
Colmar wirkt wie eine lebendige Postkarte, wie ein wahrgewordenes Märchen, wie die Szene eines Disney-Films. Die Stadt im Elsass betört seine Besucher mit einer fast unwirklich schönen Kulisse und bezaubert mit Fachwerkhäusern, Flammkuchen, Fischerviertel und vieles mehr.
Im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof werden Schwarzwälder Bauernhöfe des 16. bis 18. Jahrhunderts mit Nebengebäuden wie Speicher, Back- und Brennhäusle, Hausmahlmühle und Sägemühle gezeigt. Die Gebäude können größtenteils begangen werden, in den Häusern gibt es schwarze Rauchküchen, eingerichtete Bauernstuben und Schlafkammern mit bemalten Möbeln, Schilderuhren und Kachelöfen, sowie die beeindruckenden Dachstühle der großen Höfe, die als Heulager dienten. Es eröffnet sich ein faszinierender Einblick in bäuerliches Wohnen und Leben, in ländliche Kultur und Technik des Schwarzwaldes. Es werden täglich wechselnd verschiedenste traditionelle Handwerke vorgeführt. Beim Rundgang kamen dann bei mir viele Erinnerungen hoch, z.B. an den "Waschtag" in den 50er Jahren: Wäsche einweichen, Waschkessel heizen, mit Wäschestampfer, Waschbrett und Kernseife wurde dann gewaschen, anschließend mehrmals gespült, ausgewrungen und bei schönem Wetter zum trocknen auf die Leine gehängt. Das war ein sehr schwere Arbeit, die auch den ganzen Tag gedauert hat.
Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende, ich habe auf meiner Südfrankreich-Reise viel gesehenen und erlebt. Im Vergleich zu meiner Reise vor 50 Jahren hat sich natürlich vieles (alles ???) verändert.
Aber der Geruch der Camargue, das blaue Meer, die klare Luft und die entspannte Lebensart der Cote d` Azur waren noch da. Es war wunderbar.
Es war teilweise auch etwas stressig, aber in Durbach konnte ich mich wieder entspannen, die Tage dort habe ich sehr genossen.
Ich traf auch immer sehr nette, freundliche Menschen, die mir bei kleinen Problemen (Parkuhr, Parkplatz, Geldwechsel, Essen bestellen,...) geholfen haben. Vielen Dank, Merci.
Au revoir und bis bald - Ecki