Sechs Höhlen in Baden-Württemberg sind in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen worden. Die Dichte der Funde, die Bedeutung des Ensembles für die Geschichte der Künste sowie der Beitrag der Stätte zur Erforschung des Jungpaläolithikums sei weltweit einzigartig, erläuterte das Komitee seine Entscheidung. Die Höhlen sind Fundorte der ältesten Kunstobjekte der Welt.
Als sich die ersten modernen Menschen vor mehr als 40.000 Jahren aus Afrika über den Nahen Osten entlang der Donau bis nach Europa ausbreiteten, hinterließen sie auf der Schwäbischen Alb, etwa 20 Kilometer westlich von Ulm, die derzeit ältesten Zeugnisse figürlicher Kunst. Ein Forschungsteam um den Tübinger Archäologen Nicholas Conard fand in den Höhlen Anfang der 2000er Jahre Gegenstände aus dem Leben der Eiszeitmenschen: aus Mammutelfenbein geschnitzte Kunstwerke wie etwa einen Pferdekopf, Flöten aus Röhrenknochen, eine menschenähnliche Gestalt mit Löwenkopf und vor allem auch eine fingergroße Frauenstatuette, die nach ihrem Fundort benannte Venus vom Hohlefels.
Laut Unesco zeugen die Höhlen von einer der frühesten figurativen Kunst weltweit und liefern wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung der Kunst. Als jüngste deutsche Welterbestätte erlauben uns die Höhlen und die Eiszeitkunst im schwäbischen Jura den ältesten Spuren zu folgen, die der Mensch bei seiner Besiedlung Europas hinterließ."
Die wichtigsten Funde können in Museen in Ulm, Tübingen und Blaubeuren besichtigt werden.
Bis bald - Ecki