Diese spontane Reise nach Korea hat mir einige Überraschungen gebracht, die ich nicht so erwartet habe. Das fing schon am Flughafen Amsterdam mit einer 17-stündigen Abflugverspätung an. Das Triebwerk mußte repariert oder untersucht werden und ich habe dann die Nacht und den halben Tag im Flughafen verbracht.
Der Flug war ausgebucht, alles war belegt und ich konnte mich nicht in meinem Sitz breitmachen. Ein kurzes Schläfchen war trotzdem möglich und nach einem ruhigen Flug habe ich Korea gut erreicht. Die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt und ich fuhr mit einem Hotelbus direkt ins Zentrum von Seoul. Das Hotel kannte ich schon von früheren Besuchen und ein vorzeitiger Check-in war möglich. Nach einem kurzen "Frisch-machen" war ich aber wieder draußen, am großen Platz der City-Hall, dem alten Rathaus, das inzwischen von großen Glaspalästen eingerahmt wird. Hier war ich schon vor 17 Jahren gestanden aber damals sah das Ganze etwas anders aus.
Vor dem Rathaus fand in den langen Zeltgassen eine "Apfelmesse" statt, wobei man sich nicht nur über Apfelsorten informieren konnte, auch Wein, Knoblauch und Ginseng konnte man probieren. Es hat sich hier in den letzten Jahren viel verändert, aber einiges ist auch geblieben. Mein Spaziergang führte mich zu dem künstlich angelegten Fluß in der Stadtmitte und zu den kleinen Seitenstraßen mit originellen Läden und rustikalen Essständen.
Mein Spaziergang führte mich auch in den Dok Su Palast, eine sehr schöne Parkanlage direkt am Rathaus. Hier, inmitten von Hochhäusern stehen traditionelle koreanische Gebäude und Regierungsgebäude der damaligen japanischen Verwaltung nebeneinander. Eingerahmt von großen alten Bäumen, Teichen und Teehäusern. Ein ruhiger Ort inmitten einer sehr lebhaften 10-Millionenstadt. Hier findet auch mehrmals täglich eine Wachablösungs-Zeremonie statt, die mit lauter Musik und großer Ernsthaftigkeit vollzogen wird. Mein Highlight war aber dieses junge Brautpaar, das sich mit dem traditionellen Hanbok gern unter den bunten Blättern fotografieren ließ.
Im Reiseführer las ich von dem alten Stadtteil Seochon, der trotz Zentrumsnähe sein altes Stadtbild noch erhalten hat und wo die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Dort angekommen fielen mir die alten traditionelle Holzhäuser mit schönen Innenhöfen auf, sowie kleine Geschäfte mit Kunsthandwerk und vor allem eine Ruhe und Gelassenheit, die ich hier nicht vermutet hätte.
Eine Besonderheit in Seochon ist der Tongin Markt, eine enge überdachte Gasse, in der hauptsächlich Lebensmittel und frisch zubereitetes Essen angeboTen wird. Für 5000Won (ca.4 €) bekommt man einen Teller und 10 Münzen, mit den man bei den Essesnständen dann einkaufen kann. Man sich sein "Menüe" aussuchen und von allem probieren. Die Auswahl an Suppen, Nudelgerichten, gegrillten Fleisch oder Hühnchen, rohen oder gebratenen Fisch, Süßspeisen und vieles mehr ist sehr groß. In einem zentralen Lokal kann man sich dann diese Speisen schmecken lassen, Wasser oder Tee wird kostenlos angeboten. Eine tolle Idee, die auch gern von Jung und Alt genutzt wird.
Abends besuchte ich nochmals den kleinen, künstlichen Fluß, der nun mit vielen bunte Lampions geschmückt ist. Große und kleine Figuren aus der Welt der Comix oder aus alten Sagen bringen eine märchenhafte Stimmung in die Großstadt.
Mit einigen schönen Licht-Installationen wurde auf die kommenden olympischen Winterspiele hingewiesen, die im Februar in Südkorea statt finden.
Meine Aufenthalt in Seoul ist damit beendet, weiter geht es nach Incheon.
Bis bald - Ecki
Reisebericht: 2015 Seoul/Korea
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