Jeju City ist die Hauptstadt, sowie gesellschaftliches und wirtschaftliches Zentrum der Insel Jeju. Es gibt Fischerei- und Fährhafen, so wie einen leistungsfähigen Flughafen, bei dem die Flugzeuge im Minutentakt landen oder starten. Ein dichtes Busnetz überzieht die Insel und man kann relativ einfach zu jeden Ort der Insel fahren. Mit etwas Glück und hilfsbereiten Busfahrern kommt man auch zu einer bestimmten Zeit wieder zurück. Es gab natürlich auch viele Marktstraßen, und Einkaufsstraßen. Unzählige Fischrestaurants boten eine riesigen Auswahl von den "Früchten des Meeres" an.  

Direkt am Meer, in kleinen Felsbuchten konnte man rohen Fisch essen, geschäftstüchtige Koreanerinnen boten Fisch, Muscheln und Schnecken mit Sochu (Reisschnaps) und Bier an. Nicht ganz mein Geschmack, aber das Geschäft lief gut.

Vor meiner Reise hatte ich keine Zeit um mir die Haare schneiden zu lassen, das wollte ich hier nachholen. Ich suchte mir in den Gassen eine Frisörladen und schon saß ich in dem Sessel und begann einer freundliche älteren Dame  meine Haar-Schneide-Wünsche zu verdeutlichen.  Ein bisschen Zeichensprache und etwas Englisch, schon waren wir uns einig.

Sie wußte genau was ich wollte, an den Ohren ganz kurz und oben lang lassen. Nach 30 Minuten war sie mit mir fertig,

ich war begeistert, sie machte das deutlich besser als mein Friseur daheim. Wunderbar!

Auf den Stadtplan sah ich, daß es in der Nähe schöne Sandstrände geben soll, das wollte ich mir ansehen. Dazu mußte ich den Busplan studieren und dann zum Busbahnhof laufen. Der richtige Bus und die Abfahrtszeit war nach einiger Fragerei gefunden, das Ticket gab es im Bus, alles gut. Der Bus hatte WLAN und ich verfolgte die Strecke auf google maps. Nach einer 3/4 Stunde war ich am Ziel, alles richtig gemacht.

Jetzt war auch in Jeju keine Saison mehr für Strandurlaub, aber es waren doch einige Besucher am Strand und das schöne Strandcafe war gut besucht. Ein Olle-Wanderpfad zog sich den Berg hinauf, diesem folgte ich bis zu einem Startplatz für Gleitschirmflieger. Es machte mir viel Spass den jungen Leuten bei ihren kleinen Abenteuern zuzusehen.

Nach einer ausführlichen Pause in einem Strandcafe fuhr ich gemütlich und entspannt wieder zurück nach Jeju-City.

Natürlich gab es auch Straßenmärkte, große überdachte Straßen boten den Händlern viel Platz für ihre Angebote. Dicht belagert waren manche Eßstände, weil dort am Grill zusätzlich eine Show mit lauter Musik, Gesang und Tanz geboten wurde.

Ein weiterer Tagesausflug führte mich in das Halla-Arboretum. Dieser botanische Garten wurde zu Studienzwecken und aus Naturschutzgründen im Dezember 1993 gegründet und beherbergt ca. 909 verschiedene Arten von Bäumen und subtropischen Pflanzen. Jetzt im Oktober ist das Angebot an blühenden Pflanzen eingeschränkt, aber trotzdem findet man bei einen Rundgang sehr schöne und interessante Planzen. Dieser Park hat gepflegte Wege und bietet einen Ruhepol in der sonst unruhigen Stadt.

Die Insel Udo liegt ganz im Osten von Jeju, die Fahrt mit dem Bus dauert ca. 80 Minuten von Jeju City zum Seongsan Harbour. Mit der Fähre erreicht man dann Udo in 15 Minuten.

Direkt am Hafen gab es Fahrräder, e-Bikes und alle möglichen Kleinfahrzeuge mit denen man die Insel erkunden kann. Man kann es aber auch zu Fuß, die Insel ist klein, Eine Umrundung beträgt 16 km. Es gab ein paar schöne Strände, ansonsten gab es nicht soviel zu sehen. Aber das hat sich seit 2022 geändert. 

Aufgrund seiner Größe bleiben die meisten Besucher nur wenige Stunden in Udo, radeln normalerweise an der Küste der Insel entlang und nehmen dann die Fähre zurück nach Jeju. 

Aber im Frühling 2022 wurde unweit des Fährhafens der "Hundertwasser Park und Resort" eröffnet und man hofft, daß die Besucher von Udo dieses Schmuckstück besuchen. Wie der Name schon sagt, wurde der Park nach der Philosophie und dem künstlerischen Stil des österreichischen Künstlers, Architekten und Umweltschützers Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) erbaut. Er ist einer der großen repräsentativen Künstler Österreichs.

Der Park enthält alle wesentlichen Elemente der Hundertwasser-Architektur, wie goldene Zwiebeltürme, hochgesättigte Farben und geschwungene Linien. Alle Entwürfe seien in enger Zusammenarbeit mit der Hundertwasser-Stiftung in Österreich und Hundertwassers Freund und Kollegen Heinz Springmann entstanden. Springmann ist ein deutscher Architekt, der Hundertwassers Entwürfe an Gebäuden wie dem „Wohnen im Regenturm“ in Plochingen, Deutschland, umgesetzt hat.

Das Hundertwasser-Museum im Park ist eine von zwei Hundertwasser-Dauerausstellungen weltweit. Das neue Museum  hat rund zwanzig Originalstücke von Hundertwasser sowie Dutzende andere Zeichnungen, nachgebaute Wandbilder und 3D-Architekturmodelle.

Das zweite Museum des Parks, die Udo Gallery, zeigt Ausstellungen aufstrebender koreanischer Künstler. Der Park hat auch zwei Souvenirläden und drei Cafés. 

Es ist ein magischer Platz, ein traumhafter Blick über das Meer oder zu der vulkanischen Tolcaniküste.