Es geht weiter...
Dienstag 10.7.2012
Das Frühstück im Hotel war wieder gut. Frau Tuvshin, eine Mongolin die mit ihrer deutsch-mongolischen Familie lange Jahre in Deutschland gelebt hat und perfekt Deutsch spricht, ist auch für das Hotelmanagement verantwortlich. Sie hat mir sehr geholfen (eine mongolische Telefonkarte für mein Handy besorgt), mich mit guten Tipps und Ratschlägen versorgt und mir die Sicherheit gegeben, dass ich sie bei Problemen anrufen kann. Mit der mong. Telefonkarte von MobiCom kann ich nun auch deutlich günstiger anrufen und angerufen werden. Auch SMS sind möglich.
Nach dem Frühstück ging ich quer durch die Stadt, Richtung Süden zum Zaysan, ein Aussichtspunkt und Memorial aus der Russenzeit. Nach dem Stadtplan hatte ich die Entfernung deutlich kürzer geschätzt, aber der Weg zog sich dahin. Über eine große Brücke ging es zuerst über die wichtige russisch-chinesische Bahnlinie. Da musste ich mich doch sehr wundern, weil diese internationale Strecke einspurig ist, sie hat keine Elektrifizierung und es gibt ebenerdige Bahnübergänge in UB.
Dann ging es noch über den Fluss Dund Gol, vorbei am Stadion, wo morgen die Naadam Spiele eröffnet werden, vorbei am Bogd Khan Museum, nochmals über einen breiten Fluss, den Tuul Gol, durch ein Neubaugebiet und dann sah ich mein Ziel, den Zaysan. Ein großes rundes Bauwerk auf einer Bergspitze. Gefühlte 200m hoch und nach ca. 600 Treppenstufen war ich oben, schwer schnaufend, aber mit mir zufrieden.
Die Aussicht war echt gut, die Luft noch besser. Ulan-Baatar ist riesig und wächst nach allen Seiten, selbst die Täler zu den nahen Bergen hin werden zugepflastert. Das sieht nicht immer so gut aus, ist aber vielleicht notwendig, da UB aus allen Nähten platzt. Die Landbevölkerung zieht es wegen der besseren Versorgung nach UB, deshalb stehen überall Neubauten und Bauruinen herum. Auf dem Weg nach oben wurden selbstgemalte Bilder angeboten und Fotos mit Adlern waren auch möglich. Der Steinhaufen am Gipfel ist ein Ovoo, ein heiliger Ort, der 3-mal umrundet werden soll und oft mit blauen Gebetstüchern verziert wird.
Zurück ging es wieder über die Brücke direkt zur Terrasse des Irish Pub. Mit dem großen, dunklen Khan-Bier habe ich den Staub der Strasse hinuntergespült. Es hat sehr gut geschmeckt. Danach kurioses beim Geldwechsel, es gibt einen etwas schlechteren Kurs bei von 10 x 20 USD Banknoten als bei 2 x 100 USD Noten.??? Versteh ich nicht, ist aber so. Ich hatte keine Lust zum Streiten, also nur eine dumme Bemerkung.
Auf dem Weg lag jetzt noch das Naturkunde-Museum, also nichts wie rein und die Dinos anschauen, die in der Gobi gefunden wurden. Die vielen Tierpräparate, die liebevoll präsentiert werden informieren über die artenreiche Tierwelt der Mongolei. Dieses Museum ist echt sehenswert. Zurück zum Hotel, nach dem langen, staubigen Tag war die Dusche wirklich nötig.
Nach einer kleinen Pause ging es noch mal zum Sukhbaatar-Platz. Dort ist immer etwas zu sehen, z.B. Kids im Elektroautos, die vom Papa ferngesteuert werden. Dann wurde es aber spannend. Eine Militärkapelle stieg aus einem Bus aus und wartete auf den Einsatz. Ich sprach sie wegen Fotos machen an und sie erzählten mir, dass jetzt hier eine Vorfeier, eine Zeremonie zum morgigen Naadam-Festival, stattfindet. Es werden die Fahnen aus dem Parlamentsgebäude abgeholt und zum Naadam Festplatz gebracht. Wobei hier die Fahnen weiße Pferdehaarschwänze an langen Stangen sind, also Standarten, welche die Einheit der Mongolei versinnbildlichen sollen.
Also großes Kino, Militärmusikkapelle in Paradeuniform, ca.30 Pferde und Reiter in Uniform und ein weises Pferd mit Anführer. Mit Musik und Paradeschritt ins Parlament. Standarten geholt, auf die Pferde und mit Musikunterstützung um das Parlamentsgebäude geritten. Und immer schön zackig. Die ganze Zeremonie dauerte eine Stunde und war eine schöne Einstimmung auf das morgige Naadam Fest.
Hier geht es zum nächsten Teil: Mongolei 2012 Teil 3
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